Tierheimfest – Ich war dabei!

Heute konnte die „Chefin vont’t Janze“ wieder mal eine Menge von mir lernen. Nämlich, dass man sich trotz Jubel, Trubel, Heiterkeit voll und ganz auf mich verlassen kann. Wohingegen ich mich mal vornehm zurückhalten will, was ihre Leistung heute betraf.
Meine erste Hundetrainerin, die liebe Anja, die hat den Menschen immer gesagt: Ihr dürft nie vergessen, dass auch wenn euer Hund etwas gelernt hat, er es in einer anderen Situation als völlig neu empfindet. Das hätte sie auch mal ruhig über die Menschen sagen können. Unter dem Motto: Bloß, weil ihr mal einen Parcours bewältigt habt, heißt das nicht, dass der nächste auch so problemlos läuft.
Meine „Chefin von’t Janze“ hatte sich überreden lassen, mit den anderen an der Agilityvorführung unserer Flinken Pfoten zum Tierheimfest teilzunehmen.
Eigentlich war ihr ja bei der Vorstellung, dass wir ein winziges Atom des Tierheimfestes sein sollten schlechter als mir mit meiner ausgeheilten Speicheldrüseninfektion. Mich müsste diese Woge aus Bratenduft, Schafspuren auf der Koppel, Blaskapelle, Lautsprecheransagen, Gänsegeschnatter vom Gatter gegenüber und Publikumsapplaus eigentlich in den Wahnsinn treiben, aber inzwischen ist mir halbwegs klar, das man das auch abschalten kann, wenn man sich voll auf seine Chefin konzentriert. Trotzdem denkt die „Chefin von’t Janze“ ich hätte nichts besseres zu tun, wenn sie mich von der Leine lässt, als ins Publikum zu rasen und nach Königspudelrüden zu fahnden.
Ich konnte ihr zum Glück beim Übungsdurchlauf gleich nochmal klarmachen, wie doof das ist, wenn wir das einzige Team sind, das mit Leine startet. Ist doch deprimierend für das Publikum, wenn es so einen athletischen Sprung von mir sieht, und dann – klatsch – reißt hintendran die Leine jede Hürde. Zumal ich die Leine auch gar nicht mehr nötig habe, wie ich beweisen konnte. Und unsere Rica hat auch Bettinas ausgelassene Hindernisse schön übermoderiert. „Huskys sieht man ja selten im Parcours…“ Genau! Warum denn wohl nicht? Weil wir eigentlich keine Zirkushunde sind, sondern echte Kerle, die die Wildnis bei minus 20 Grad und mit 300 Kilo im Schlepptau bezwingen. Was ist denn dagegen schon so ein Tierheimfest. Das ist doch … Kindergarten, Vorschule allerhöchstens.
Trotzdem werde ich uns das nächste Mal wieder anmelden, weil wir alle drei hinterher so stolz auf und unter unserer Hollywoodschaukel gelegen und der Katze von unserem Applaus vorgeschwärmt haben. Ich mit der Schnauze voll Trockenherzen vom Leckerlistand des Tierheims.

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2 Antworten zu Tierheimfest – Ich war dabei!

  1. Anja sagt:

    Ach, mein Lieber Sky….
    lese ich da etwa schon wieder das Fraule die Nerven geflattert haben!?
    Bachblüten, ich sag nur Bachblüten… nicht für Dich, Fraule sollte drin baden!!!!
    Und wie Du schon sagst, …immerhin hast Du es Dir gemerkt…, ich hab es ihr so oft gesagt… neue Situation ist gleich neue Übung.
    Aber ich bin mir sicher, dass Du es schaffen wirst Fraule so zu trainieren, dass sie irgendwann angstfrei auftreten wird; wer, wenn nicht Du?!!!
    Grüß die Zweibeiner und bitte sag mir doch beim nächsten mal vorher Bescheid, wenn ich Deine leinenlosen Sprünge ohne Pudeljagden bewundern kommen kann!
    Liebe Grüße von Deiner Anja

  2. Sky sagt:

    Die ersten Trainer sind doch die treusten Fans! Vielen Dank für den gutenTipp, dass ich meiner Chefin mal ein Bachblütenbad einlasse. Probiere ich unbedingt mal aus. Und natürlich sage ich auch bei unserer nächsten Aktion Bescheid. Aber ich glaube, jetzt ist erst einmal große Sommerpause angesagt. Vom Training einmal abgesehen.
    Ich hoffe aber auch, deinen Fellnasen geht’s gut und es gibt mal wieder so einen Ehemaligen-Stammtisch. Du weißt ja, ich bin Palomas heimlicher Verehrer!
    Dein Sky

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