Geburtstag im Zementwerk

Ja, so sind die neuen Zeiten. Früher wurden unsere Zweibeiner zu einem herrlichen Buffet in den Tierheimsaal eingeladen, heute ging’s ins Zementwerk, genauer gesagt in den Museumspark Rüdersdorf. Weil der Tierheimsaal inzwischen wegen der Energiekrise 500 Euro Miete gekostet hätte. Kalles Sanni hatte den Einfall und die nicht-mehr-nur-Windhundgang hat den Eintritt für die Flinken Pfoten von unserem Konto genommen. Petrus – der es ja meistens mit den Hunden gut meint – war uns auch diesmal so wohlgesonnen, wie man es eben im Januar nur sein kann und beließ es bei Wolken. Wir waren also etwa 15 Leinenhalter mit etwas mehr Vierbeinern. Das tollste war, dass Sanni am Anfang gesagt hatte, in dem Gelände würden wir vielleicht nicht zusammenbleiben, das gehe einfach nicht. Aber die Gruppe hielt doch zusammen.
Die Chefin von’t Janze und das Scheffle hatten mir wahrscheinlich nicht so einen langen Spaziergang mehr zugetraut. Jedenfalls hatten sie den Tragegurt eingesteckt. Immerhin bin ich ja auch schon 15. Immer ein Jahr jünger als die Flinken Pfoten. Aber den haben wir nicht gebraucht. Nur überall rauf kam, wohin die junge Bande so kletterte kam ich nicht mehr. Zum Beispiel in die Wohnung, auf den Thron oder über die Brücke. Aber das machte nichts. Sah ich mir das Spektakel eben von unten an. Da gab es auch genug Fotomotive. Vor allem in der Ofenbatterie. Das Scheffle hat sogar beschlossen, sein 10. Hundetrainerjubiläum dort zu begehen.

Nach zwei Stunden entschieden leider meine Chefs, dass ich mein Glück nicht überstrapazieren solle. Aber ich glaube die anderen waren auch am Ende ihrer Kräfte und vor allem ihrer Wärme. Sie werden nicht mehr so lange geblieben sein.

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