Mantrailing nonstop

Bin ich froh, wenn meine Chefs sich am Montag wieder unser Futter erarbeiten müssen! Seit Donnerstag sind wir nämlich wieder als Mantrailer unterwegs gewesen. Das war der 1. Mai und der war für unser privates Trailing mit der Windhund-Gang reserviert gewesen. Weil wir ja alle schon Supernasen sind, hatten meine Chefs einen neuen Schwerpunkt rausgesucht: Kleingartenanlage Kaulsdorfer Busch. Was für mich ein ziemlicher Reinfall war. Lag aber nicht an meiner Nase, sondern eher daran, dass diese Anlage total unfreundlich wirkte. Alles geometrisch durchgeplant, in den Innenräumen total flach bepflanzt und offen und nur unkrautfreie Zonen. Und da soll sich ein Abenteurer wie ich nun auf Suche begeben! Konnten sie schon mal knicken. Puerto hatte auch nicht so die rechte Lust vorwärts zu gehen. Nur Streberin Perrita legte wie immer einen fehlerfreien Trail hin.
IMG00188-20140503-1359 Jedenfalls hatte die Chefin von’t Janze nach diesem Tag schon mal ordentlich Herzklopfen, weil sie sich für das Wochenende zu einem Trailingkurs in Gosen angemeldet hatte. Bei einer Trainerin, die aus Herten angereist kam. Erst war ja schon alles voll gewesen, aber dann musste ja eine Teilnehmerin ausfallen und die Chefin bekam den Nachrückerplatz. Und wer hatte die Mühe? Natürlich das Scheffle und ich! Das Scheffle fuhr uns nämlich raus und ich war den ganzen Samstag als Mantrailer voll im Einsatz oder auf Standby. Im Gegensatz zur Kleingartenanlage war es am Seddiner See und an den Gosener Wieser natürlich herrlich! Sonnenschein und Urlaubsstimmung bei den Menschen. Und eins musste man der Trainerin ja lassen: Sie ging als erste von den drei Kursleiterinnen, die wir ausspioniert hatten, auf unseren Trainingsstand ein! Nachdem ich gezeigt hatte, dass ich weiß, was Trailen ist und mir ein Untergrundwechsel gar nichts ausmacht, kam mein Meisterstück: Unbekannte Person suchen, eine „falsche“ Spur ausschließen (back trail), nicht! in den See baden gehen, Gruppe abchecken und Person finden! Danach schmeckten aber die Leckerlis, kann ich euch sagen!
Ab dem Punkt hätte ich ja am liebsten jeden Trail übernommen. Aber man muss ja die anderen auch mal rankommen lassen. Wenn ich durfte, ging ich ganz aufmerksam in etwas Entfernung mit, für den Fall, dass ich gebraucht würde. Allerdings durften wir uns nicht die sogenannten Superdogs Wilma und Emma angucken, das hätte sie zu sehr alarmiert. Bei Wilma durfte ich nicht mal vor dem Start zu sehen sein! Aber sie wäre ja sooooo ein harmonischer Therapiehund! Überhaupt das ganze Gewese um Wilma, das die Trainerin auch aufzeichnete. Ich hätte mich ja auch gern mal selbst beim Trailen gesehen, aber von mir gab‘s keinen Film… – Oder die absoluten Anfänger. Wenn die mal ganz mutige Trailnasen werden, dann würden sie vielleicht auch gern eine Erinnerung an ihre ersten Versuche haben. Das hätt’s bei unseren eigenen Kursen nicht gegeben, dass welche aufgenommen werden, aber die anderen nicht.
Außerdem mussten fast alle Hunde im Auto warten bis sie an der Reihe waren. Ich finde, das ist dann kein schöner Hundetag, Seminar her oder hin. Aber die Chefin von’t Janze kann ja kein Auto fahren und darum war ich den ganzen Tag mit ihr zusammen, wie es sich für ein richtiges Team gehört. Und wie wir das auch mit unseren Trainingsteams machen. Da kann ich meine Chefs ruhig mal loben. Die brauchen sich nicht vor den anderen Trainern verstecken. Die haben auch so ihre Standpunkte.
Am Ende des Tages waren wir jedenfalls hundemüde und die Menschen von der vielen Sonne braungebrutzelt. Und in nicht mal zwei Wochen werde ich unseren Anfängern vorführen, was ich gelernt habe und die Chefin wird mit Aufgaben um sich werfen, dass die nur so staunen können.

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