Hätte, hätte…Hundekette

Unsere private Turniersaison beginnt immer mit dem Geburtstagskinderspaßturnier der Flinken Pfoten. 24 Teams hatten sich gemeldet und es gingüberhaupt nicht nur darum, mit Agility zu glänzen, sondern es mussten auch noch 5 andere Aufgaben bewältigt werden: Hunderennen, Schnuppern für Menschen, Lotto, Menschensuche und eine Hundemalstation. Bei letzterer wurde am meisten geflucht und gelacht. Aber!… und das muss ich mal meiner Chefin lassen, sie hat mich so gut hingekriegt, dass 22 von 24 Leuten mich erkannt haben. (Der Durchschnitt lag so bei 8-9 erkannten Bildern) Und dabei spielte es keine Rolle, dass sie drauf hingewiesen hat, dass mein Fell auch gelb ist. (Andreas meckerte am lautesten über den Hinweis und hatte nur 12 Erkenner, obwohl er über Ronja eine Rakete gemalt hat, was ja wohl wirklich deutlich war.) Jedenfalls hat mir die Chefin von’t Janze ein freundliches Gesicht und meine hochgeringelte Rute gemalt und dann war ja wohl klar: Das kann nur Sky sein. Beim Malen haben wir also richtig Punkte gemacht.
Danach gehen die Meinungen von der Chefin und mir wie üblich auseinander, wo sich jeder hätte mehr anstrengen können.
Wir waren zum Beispiel gleich als erstes beim 100-Meter-Lauf:
Chefin: „Mann Sky, da musst du auch mal ein bisschen Tempo geben! Die Station heißt auch Hunde-r-e-n-n-e-n!“
Ich: „Bin ich gerannt oder nicht?!“
Chefin: „Ja gerannt vielleicht noch, aber so    e n t s p a n n t. Da musst’e mal ein bisschen auf die Tube drücken. So wie du mit den Windhunden über den Platz rennst. Und nicht so ausdauerlaufmäßig.“
Ich: „War ja wohl kein Ausdauerlauf bei 10,94.“
Chefin: „10,94 rennen die Kinder in der Schule. Du bist doch ein Schlittenhund!“
Ich: „Da möchte ich mal wissen, wie du früher in der Schule gerannt bist. Immerhin habe ich mich gegenüber dem Vorjahr um eine Sekunde verbessert.“
Chefin: „Ja, weil ich mich diesmal auch 10 m nach dem Ziel hingestellt habe, damit du durchrennst.“
Naja, die Chefin von’t Janze muss ja immer das letzte Wort haben. Aber dann waren wir bei „ihrer“  Königsdisziplin dem Agility. Ihr wisst schon: Wo sie immer die Reihenfolge der Hindernisse durcheinander bringt. Aber auf das Agility heute hat sie sich gefreut, weil es Agility-Monopoly war. Da kann man die Hindernisse innerhalb einer Minute nehmen wie man will. Hürden bringen einen Punkt, Kontaktzonengeräte 3-5 Punkte. Und hinterher konnte ich ja schön mit ihr meckern:
Ich: „Deinetwegen haben wir 5 Punkte verschenkt, weil d u mich das erste Mal von rechts in den Slalom geschickt hast. Von rechts!“
Die Chefin: „Kann ja wohl mal passieren, wenn wir schon über vier Monate kein Agility mehr gemacht haben.“
Ich: „Kann eben nicht passieren. Ich hab ja auch keine Stange ausgelassen, nur weil ich vier Monate Samstags nicht mehr auf dem Platz war. Du warst wieder mal der Parcours-Troll.“
Chefin: „Du sei mal ganz still. Seit zwei Wochen übe ich das Lottospiel mit dir, aber zwischen jedem Ball, den du bringen sollst, lässt du eine Ewigkeit Pause.“
Ich: „Man wird ja auch noch mal nachdenken dürfen.“
Chefin: „Beim Lotto wird nicht nachgedacht, da werden die Bälle geholt und basta!“
Einig waren wir uns aber darüber, dass ich bei zwei Stationen prima gewartet habe, als vor mir Leckerchen im Napf lagen, die ich erst nach der Wartezeit nehmen durfte. Damit habe ich volle Punktzahl gemacht! Und beim Suchen war ich natürlich ganz große Klasse. Die Schiedsrichter haben zwar rumgewitzelt, als ich antrat von wegen ich hätte so glasige Augen und so… aber dann haben sie gestaunt, dass ich in Zwei Komma nichts das Versteck von der Chefin hatte. Etwa 8 Meter und drei Verstecke zur Auswahl. Und einmal gerufen werden durfte man auch noch. War doch lächerlich. Mantrailing lässt grüßen! Das haben wir ihnen aber nicht verraten.
Alles in allem hatten wir am Ende einen verdienten 9. Platz belegt. Und die Chefin von’t Janze hat mir tolle Hühnerfüße zum Knabbern ausgesucht. Sie hätte ja lieber das Rütterbuch über ängstliche Hunde gehabt – was auch immer sie damit will? – aber das hatten ja schon Waltraut und Ricky sich ausgesucht, die weit hinter uns lagen