Menschen und Hunde unterscheiden sich zum Beispiel in der Funktion ihres Belohnungssystems. Menschen sind so leicht glücklich zu machen!
Das sieht man wieder mal an Lutz, dem „Scheff’le“. Worum kann es denn bei so einer Trainer-Beratungs-Ausbildung gehen, fragen wir Hunde uns. Doch mindestens um Wurst satt, Knochen oder am besten um diese leckeren Fellknabbereien, sagen wir Hunde uns.
Aber das Belohnungssystem der Menschen muss doch echt degeneriert sein, wenn man die Antwort vom „Scheff’le“ hört. Es geht ihm um’s Wissen. Wahrscheinlich noch so eine Nachwirkung aus seiner DDR-Kindheit. Da ging es ja auch immer um ideelle Werte. Über fünf Wochen ist es aber ganz schön schwer, nur auf die ideellen Werte zu setzen. Jetzt könnten ja mal so ein paar Leckerlis zum Einsatz kommen, denkt Hund sich. Aber was wollen die Menschen: Zensuren, Punkte!
Für seinen Tütenparcours zum Thema „Gewöhnung an unbekannte Reize“ hat Lutz in seiner Prüfungsstunde dann auch eine glatte 2 bekommen. Der Enrico, sein Praxisprüfer, hätte sich mehr Action gewünscht. Na danke, hat Lutz sich gedacht, Action haben wir schon bei jeder Königspudelbegegnung. Das ist genau das, was wir uns nicht wünschen. Aber eine 2 ist ja auch gut und vor allem, waren wir Hunde dann auch noch für die anderen Prüflinge zu gebrauchen. Das muss man ja auch mal bedenken, den ganzen Tag haben wir mit unseren Chefs Hundeschule gespielt. Sitz, Platz, Slalom und Tunnel.
Der kleine Problem-Staffi Robert war dabei ganz rührend. Ich sage nur: Problem-Hund, absolute Menschenerfindung diese Bezeichnung! Robert hat sich vor Lutz Prüfung doch als echter Retter in der Not erwiesen und wollte erst mal den Parcours wieder ordentlich herzurichten, bevor die anderen über den drüber geschickt werden. Bei so einer Prüfung muss man doch seinen Haltern unauffällig helfen! Aber nee, sein Frauchen hat die Tüten natürlich wieder drauf getan.
Wir Hunde haben an den Praxistagen eigentlich ganz gut gelebt. Leckerlis an allen Stationen. Also: Leckerlis sollen die Trainer ja nicht so laut sagen: Futterbelohnung, heißt das jetzt. Und weil sich die erwachsenen Menschen mit Zensuren wieder so an ihre harte Kindheit erinnert fühlen, gab es für die theoretische Prüfung auch keine Zensuren, sondern Punkte. 80 musste man schaffen, aber das „Scheff’e“ hat sich 106 geholt (von 120). Und mir zwei Tüten von diesen Fellknabberdingern gekauft. Knabberdiknacks!
Und damit die Menschen dann doch wieder an ihre Ursprünge zurück geführt wurden, wurden die begehrten Zertifikate … na, wo?… beim Essen gefeiert
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