Fünf Jahre Sky

Eigentlich sollte ich heute ganz groß Geburtstag feiern, aber – auch wenn ich sie jetzt beleidige, Ehrlichkeit muss sein – meine Chefs halten nicht so viel von Hundegeburtstagen. Da wird sich noch ordentlich was tun müssen in der Hundeszene, damit sie merken, was sich gehört. Aber wenigstens schneit es und es gibt kein TroFu. Beides baut mich ein bisschen auf und lässt mich philosophisch innehalten.
Ja, so kann man das sagen: An meinem 5. Geburtstag halte ich philosophisch inne. Bin ich noch der Abenteurer, als der ich hier angekommen bin?
Der, der „Chefin von’t Janze“ mindestens ein viertel Jahr schlaflose Nächte bereitet hat, in denen sie grübelte, ob sie irgendwann nach Hause kommt und eine zerrupfte Main Coon auf dem Rasen liegen sieht?
Bin ich noch der, der die Hundeschule an der B1 verließ, weil die Chefs das ungesteuerte Spiel in den Pausen nicht überblickten?
Bin ich noch der, bei dem die Hundetrainer in Köpenick strategisch planten und erst mal festlegten: Ihr kommt mal eine viertel Stunde später dazu, damit der sich auf der Kennlernrunde nicht so hochpuscht?
Bin ich noch der, der sich vorgenommen hat, die Rüden anderer Rassen aus der Evolutionsgeschichte zu radieren?
Ehrlichkeit – siehe oben – tut immer ein bisschen weh, aber sie muss sein. Darum lautet die Antwort: Nein, der bin ich nicht mehr. Aber ich bin auch nicht einer von den Huskys, die zum dritten oder vierten Mal in der Nothilfe für Polarhunde landen, weil ihre Chefs nicht mit ihnen klarkommen. Mein Fazit lautet:
Wenn man fünf Jahre ist, dann lässt man andere den Scheiß machen. Rocco zum Beispiel oder neulich die doofe Familie mit den Windhunden am Kaulsdorfer See. Es kommt auch gar nicht darauf an, dass man ein Abenteurer bleibt, sondern dass einem Abenteuer zugetraut werden. Und den Ruf habe ich garantiert nicht verloren. Schon gar nicht bei der „Chefin von’t Janze“. So eine kurze Leine gibt es gar nicht, dass ich an ihr nicht noch einen Königspudel rein zufällig vor ein Auto scheuchen könnte.
Ich habe nichts vergessen, aber viel dazu gewonnen. Zum Beispiel meinen Agility-Pokal für Beginner vom Sommer. Und umsichtigere Chefs. Und einen eigenen Blog. Also: Mindestens die nächsten fünf Jahre bleiben spannend. Wird unser Lutz seine Hundeberater-Ausbildung bestehen? Wird die „Chefin von’t Janze“ im kommenden Jahr ihren Weg durch den Parcours finden und mich einholen? Wird sich das Klima in Deutschland so ändern, dass ich täglich einen Schlitten ziehen kann oder bekomme ich mal so einen Hunderoller? Ja, das sind eben so philosophische Fragen, die sich einem stellen, wenn man fünf geworden ist und auch noch die Feiertage vor einem liegen. Wir werden sehen, was kommt.

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4 Antworten zu Fünf Jahre Sky

  1. Bonny sagt:

    Huhu Kumpel!

    Erstmal alles gute zu deinem Wurftag nachträglich!

    Wie war dein Wuffnachten und dein Neujahr? Alles gut überstanden und viele Leckereien kassiert?

    Liebes Wuff,
    Bonny mit dem Rest vom Rudel

  2. Sky sagt:

    Hallo Bonny-Rudel,
    danke für die Glückwünsche! Naja, ihr habt ja schon gelesen, mit fünf wird man
    e t w a s ruhiger. Etwas! Darum bin ich auch noch gar nicht dazu gekommen, etwas über die Neujahrsknallerei in den Blog zu tickern. Ich hab das echt verpennt. Ist mir doch egal, wenn sich da welche in die Luft jagen. Aber wir haben schon unseren ersten Vorsatz erfüllt und ein ganz tolles neues Auslaufgebiet gar nicht weit weg von uns erkundet. Schade, dass Ihr nicht von hier seid, das wäre auch was für euch.
    Na, bis bald mal wieder
    Euer Sky

    • Bonny sagt:

      Ach Sky,
      was soll ich denn sagen, mit den 8 Öcken auf’m Buckel?
      Und ich bin immer noch die, die ich immer war. Einfach weil ich es sein durfte.
      Ok, hier und da ein paar Korrekturen, aber die musste Frauchen auch über sich ergehen lassen.
      Aber was soll ich sagen? Wir haben uns einander gut im Griff!
      Ich krieg alles was ich will – sie letztlich aber auch. Puh! Gar nicht so leicht seine Menschen zu erziehen.

      Und hey! Hatte ich dir eigentlich mal das Foto von meinem Vorgänger geschickt? Der, dem du seeeeehr ähnlich siehst! Wärst du nicht aus Berlin würde ich fast wetten, dass du ein Abkömmling von ihm bist!

      Aber es freut mich, dass du so tolle „Chefs“ hast, die dich nicht aufgeben und dir das geben was du brauchst!
      Leider haben wir keinen Zugwagen mehr, sonst würde ich ihn dir glatt vorbei schicken 😉

      Liebes Wuff,
      die Bonny

      • Sky sagt:

        Na Bonny, heute hast du aber Schnatterwasser getrunken! Erst bei meinem Neujahrsspaziergang und dann hier. Danke! Das mit dem Zugwagen ist natürlich so der Funke, der bei meiner Chefin ganz gut ankommt. Die denkt nämlich, mit einem Zugwagen wird sie mutiger. Kannst ja mal in unsere Frühjahrseinträge blättern: Seitdem spannt sie mich nicht mehr vor’s Rad. Aber der Zugwagen kommt irgendwann. Und wenn nur auf Probe! Das sag ich dir!

        Liebe Grüße
        Dein Sky, der immer noch hofft, dass Thüringen und Niedersachsen die richtige Antwort ist!

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