Fest im Tierheim Berlin

Einmal im Jahr bekommen alle Flinken Pfoten Herzklopfen!
Einmal im Jahr ist jeder von uns ein kleiner Star!
Einmal im Jahr gibt’s ein großes Tierheimfest, auf dem wir vorführen, was wir können!

Die „Chefin von’t Janze“ zerbricht sich schon Tage im voraus den Kopf über die Kulisse unseres Auftritts:
Wie viele Schafe werden auf der Koppel direkt hinter uns weiden?
Wie viele Bälle wird Sky sich vom Kinderspielplatz vor uns wegschnappen?
Wie oft wird er zum Bratwurststand nebenan abbiegen?
Und vor allem: Wie viele Zuschauer haben ihre Rüden zum Zugucken dabei?
Darum meldet sie uns schon immer sehr halbherzig an: „Aber ihr wisst ja, wenn ich das Gefühl hab, Sky ist zu aufgedreht, dann schleichen wir uns unauffällig raus“, sagt sie und zerbricht sich den Kopf, was sie als Leckerli einkauft. Motivation ist schließlich alles! (Was nicht ganz richtig ist – aber egal, irgendwie stimmt’s ja doch!)

Foto: Roger Roggl

Foto: Roger Roggl

Zweieinhalb Stunden vor unserem ersten Auftritt fanden sich schließlich alle Teams von uns ein, die irgendwie zugesagt hatten. Wir waren gut 15 Starter. Rica gab einen Parcours vor, für den sich keiner schämen brauchte. Schon beim Probelauf hatten wir viele interessierte Zuschauer. Das muss sich so gut rumgesprochen haben, dass bei der ersten Vorführung die Koppelstehplätze wirklich restlos aus“verkauft“ waren. Ich glaube, jeder von uns verzauberte das Publikum auf seine Weise. Die einen hatten mehr Herz für die kleinen Hunde, die anderen waren begeistert von den flinken Border Collies, die nächsten lachten über Milows Suche nach Leckerlis-Spuren auf dem Rasen und überhaupt: Das Publikum und wir waren von Anfang an eins. Und ich bin überhaupt nicht zu Schafen, Kindern und Bratwurst gerannt!, um das hier noch mal zu betonen.
Und was die Rüden betrifft, hatten wir unsere Begegnung der außergewöhnlichen Art nicht mit dem Publikum, sondern auf der Wiese vorm Tierheim in der Pause. Während ich mich mal ganz gesittet entspannen will, fängt so eine braune Töle an der gespannten Leine doch schon an, mich anzugiften. Das wäre schon eine gute Gelegenheit für die „Chefin von’t Janze“ gewesen, mich ranzuholen. Aber das Herrchen kümmerte sich nicht weiter um seinen Angeber und so kam das, was die Chefin auch schon kennt: Leine gerissen. Und dieser Blödi-Hund voll Karacho auf uns zu und startet eine Scheinattacke nach der anderen. Ich hörte es förmlich bei der Chefin im Kopf rattern: Wann greift das Herrchen ein? Lass ich jetzt meine Leine los? Trete ich jetzt mal zu? Im Duett zu den Gedanken und dem Geblaffe des Rüden dessen Herrchen: „Komm hier her! Hierher! Hier jetzt!“ In dem ganzen Tohuwabuho war ich der Coolste. Und obwohl die „Chefin von’t Janze“, die sich ja auch mit gerissenen Leinen auskennt, sich nun wirklich zurückhielt und nur deutlich verärgert formulierte: „Können Sie sich Ihren Hund nun endlich mal greifen?!“, blafft der Kerl die doch an: „Regen Sie sich mal nicht auf!“ Ach, ich sag gar nichts mehr.
Aber die Aktion und mein Super-Auftritt im Parcours haben bestimmt auch dazu beigetragen, dass der Chefin das Geld locker saß und sie mir ein schickes neues Geschirr kaufte. Das blaue kann ich ja nicht mehr zum Spazieren und Ziehen nehmen, das ist ja jetzt mein Mantrailing-Geschirr.
Am Ende kamen wir ganz müde, aber glücklich wieder zu Hause an. Die nächsten Highlights liegen dann noch vor uns: Mantrailing am Teufelsberg und Spaßturnier bei den Flinken Pfoten. Darum heißt es für heute erst einmal: Ausruhen und Kräfte sammeln.

Dieser Beitrag wurde unter Tagebuch abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.