Das Schleppleinenkommando schnüffelt sich durch Hönow

Der erste etwas kühlere Sommertag dieses Jahres hielt für mich wieder Abenteuer pur bereit. Um halb elf wurde ich ins Auto verladen und dann ging es ab nach Hönow.
Hönow mit seinen Seen, Feldern und kleinen Waldstücken ist zwar sehr schön, aber für mich eher die Ausflugs-Sparvariante. Was war da die Überraschung groß als ich aus dem Auto stieg und von der Windhundgang und Piccolino von den Flinken Pfoten empfangen wurde. Naja, Piccolino ist eigentlich nicht meine Kragenweite, aber man muss ihm das nachsehen, er hatte eine schwere Kindheit. Dafür war ja vor allem Bly da, mein Lieblingsraufer aus der Windhundgang. Aber was wollten die alle in Hönow?

Das Rätsel klärte sich gleich, als wir uns um Rogers Auto versammelten und die „Chefin von’t Janze“ begann, eine kurze Einführung ins Mantrailing zu geben. Unsere Nasen waren also wieder mal gefragt. Aber nicht frei Schnauze, sondern in Zusammenarbeit mit unseren Hundeführern. Steffi probiert ja mit den Windhunden immer gern Suchspiele aus; meine Ausbildung muss noch vertieft werden und für Piccolino… naja, sein wahres Talent soll noch aufgedeckt werden. Ach, und nicht zu vergessen die Chefin und das Scheffle: Die wollten sich mal ausprobieren, ob sie Trails für mehrere Hunde organisieren können. Und wenn liebe Freunde sich schon dazu anbieten, die dazu noch Hunde haben, die so einen Tag locker wegstecken… Die Chefin hatte ja gedacht, das sei für vier Hunde eine Tour von zwei bis maximal drei Stunden. Statt dessen mussten wir sogar noch um einen Trail kürzen und waren vier Stunden unterwegs. Aber wir machen ja auch alles lieber gründlich und durchdacht als hektisch und chaotisch. Auch wenn es sich für die Hönower vielleicht nicht so angehört hat. Man ist eben ein bisschen aufgeregt, wenn auf einmal die Hälfte des Rudels verschwindet und man selber warten muss.

Mantrailing

Apropos warten, mein lieber Bly! Dass du deinen Roger wegen ein paar Mäusespuren einfach aufgibst, hätte ich ja nicht von dir gedacht. Das solltest du mal mit deiner Schwester Perrita ausdiskutieren. Bei Hundenotstand kann man die nämlich der Berliner Polizei ausleihen! Naja, und Piccolinochen?! Für den musste erst mal Plan B ran. Plan B ist sächsisch und bedeutet: Barty! Schön anreizen, Jackpot unter die Nase und mit Schmackes weglaufen! Wobei man ihm dann aber wieder anrechnen muss, dass es ihm nicht aufs Fressen ankam, als er seine Gabi wieder hatte und als Lutz auf dem Feld abdampfte, hielt er doch tatsächlich schon mal seine Nase ins Gras. Echt wahr! Aber dafür hat man ja auch Hundetrainer und ihre Bücher, dass die immer noch einen anderen Ansatz bereit halten.

Wie schon in Staaken bei Katja war auch heute mein bester Trail der letzte, auf dem ich Steffi suchen musste. Die Chefin von’t Janze und ihre Flankerin Gabi kamen kaum nach, denn ich war komplett in die Spur getaucht und mindestens so flott unterwegs wie die Pferde heute auf ihrem Renntag in Hoppegarten. Steffi aufspüren – sie versteckt sich scheinbar immer gern hinter Wildrosenbüschen – den Jackpot ausfressen und ihr dann noch einen Schmatz ins Gesicht drücken, waren jedenfalls eins. Das konnte nur noch der Sprung in den See toppen, der am Ende stand. Da freue ich mich doch schon auf die nächste Tour in Hobrechtsfelde.

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