Für meinen jetzigen Ausflugsbericht an den Müggelheimer Teufelssee müsste ich eigentlich drei Fotos nebeneinander bloggen können.
Erstes Foto: Die schöne alte Infotafel am Eingang zum Teufelsseegebiet: „Naturgemäße Forstwirtschaft“. Alles in freundlichem gelbgrün, in der Mitte eine farbige Zeichnung vom Waldbauern mit seinen treuen Rückepferdchen. Daneben dann das moderne Bauschild: Naturschutzmaßnahmen zur Aufwertung und Entwicklung im FFH-Gebiet Teuffelsseemoor und Umgebung“. Und ganz zuletzt einen Eindruck von dieser „Aufwertung“, der eher wirkt als hätte der Wendenkönig Jaczos seine Gemahlin Wanda gerade erst in seine Burg eingemauert und das sagenhafte Gewitter hätte die Burgsteine durch das Tal geschleudert. Anstelle der Wackersteine sahen wir aber heute eher tiefe Spuren von Schaufelbaggern.
Ich bin ja eher von heiterem Gemüt und versuche das Positive zu sehen. Wo für meine Chefs unglaubliche Haufen von Stämmen zusammengetragen sind, sehe ich mehr die Masse an Stöckchen, die man umherzerren kann. Die „Chefin von’t Janze“ erkannte jedenfalls ihr Kindheitsausflugsgebiet nicht wieder. Mindestens fünf Jahrzehnte oder mehr war gerade der Teufelssee das sagenhafte Kleinod Müggelheims. Beginnend mit dem noch bestehenden Spielplatz, dann dem Knüppeldamm zwischen See und Schilf, den man so herrlich entlang rennen konnte und dem malerischen Moor mit den Birken, wo sich im Sommer die Blindschleichen und Eidechsen an den überirdischen Wurzeln sonnten. Man fragt sich wirklich, wohin es sie mit ihren anderen tierischen Freunden hin verschlagen hat und wie man die nach dieser Aufwertungsmaßnahme wieder ansiedeln will.
Hoffen wir mal, dass das nicht erst der Anfang ist von einer Entwicklung, an deren Ende ja auch noch die Neueröffnung des Müggelturms steht. Da scheint ja jetzt endlich ein Betreiber für ein Restaurant gefunden worden zu sein. Sein Problem sind aber fehlende Parkplätze und Zufahrtsstraßen. Da kann meine Chefin auch nur drüber lachen. Da ist sie mit ihrer Oma zum Bahnhof gelaufen, eine halbe Stunde mit dem Bus gefahren und dann zum Müggelturm hochgewandert. Da hat keiner nach einer Zufahrtsstraße gefragt, damit sich das Ost-Restaurant „rechnet“. „Gerechnet“ hat es sich eigentlich, wenn der Kellner einen Blick durch die großen Fenster geworfen hat und gefragt hat: Ist das ihr Hund da draußen? Ich könnte ihm einen schönen Knochen aus der Küche bringen, wenn Sie nichts dagegen haben.“ Aber solche anspruchslosen Zeiten scheinen ja vorbei zu sein.
Da ja die EU-geförderte Naturschutzmaßnahme im Mai abgeschlossen sein soll. Werde ich mir mal für Anfang 2016 vornehmen, am Teufelssee nach dem rechten zu sehen.