Ich bin immer noch in diesem Warteraum des Tierbahnhofs. Ich habe ein kleines Zimmer mit Terrasse bekommen, die in der Nacht allerdings abgesperrt wird. Dem Stimmengewirr nach zu urteilen, scheint das hier so eine Art Hauptbahnhof zu sein. Links neben mir hat ein mittelalter Staffi Quartier bezogen. Ein ruhiger Typ. Alteingesessen, sagt er. Er käme hier nicht so schnell weg, weil er auf einer Liste stehe, auf die er gar nicht gehört. Ich hoffe, bei mir kommt es nicht zu solchen Fehlern. Die scheinen ja schwer zu korrigieren zu sein. Rechts neben mir jault sich eine Schäferhündin die Kehle wund. Das nervt und macht echt keinen guten Eindruck. Und zwischen Staffi und Schäferhündin gibt es noch alles Mögliche. Es ist ein bisschen schwer das zu erkunden, wenn man so weggeschlossen ist. Man ist total auf seine Ohren angewiesen, aber alle quatschen durcheinander und niemand achtet wirklich auf deine Fragen.
Der Typ von gestern hat mir Futter gebracht und danach ging’s für ein Weilchen raus in einen Auslauf. Ich muss sagen, viel war da nicht los. Es gab zwei blank geknabberte Stöcke und einen alten Ball. Und ansonsten musste man sich kümmern, dass man alles mitbekommt. Wenn also jemand durchs Tor kam, nach vorn rennen, wenn auf der anderen Seite die Zwinger geöffnet wurden, nach hinten oder wenn von rechts interessante Gerüche heranwehten, dann eben dorthin. So für ein paar Tage kann man sich hier schon beschäftigen, meine ich. Aber das ist natürlich keine Perspektive für einen Fast-Husky wie mich. Ich würde mal sagen, ich nehme den nächsten Zug und dann nichts wie ab.
-
Neueste Beiträge
Neueste Kommentare
- Sally bei Vor allen Dingen: Viel Gesundheit!
- Sky bei Steinharter Leckerbissen
- Cornelia Salow bei Steinharter Leckerbissen
Blogfreunde
Archive