An Tagen wie diesen…

…wünscht man sich unendlich Zeit! Gestern, am Neujahrstag, waren wir nämlich wieder am Herrensee. Ich liebe diesen Waldsee in Strausberg einfach. Vor allen Dingen fahren wir jeden Neujahrstag mit anderen Leuten dorthin. Meine Chefs haben aus den letzten 15 Jahren schon eine ganze Fotosammlung mit ihren verschiedensten Hunden und Mitspaziergängern. Na, dieses Jahr hatten sie ganz schön Glück mit Yvonne und Saskia, denn ihre Dauerfreundin hatte sich im letzten Jahr grade noch die Hand gebrochen und konnte nicht kommen. Und bei Anja schien so viel Stress zu sein, dass sie sogar ihre selbstgebastelte Weihnachtskarte ausfallen ließ. Bei uns fielen dafür nur die Übungen aus, die die Hundehaltervereinigung sonst abhält.
Trotzdem war es nicht langweilig! Wir Hunde haben nämlich am Herrensee auch überhaupt keine Zeit für Übungen. Gleich als wir auf der anderen Seite der Bahn in den Wald einbogen, roch ich es: Wild, Wild, Wild. Unseren neuen Kühlschrank, den sich die Chefs noch zwischen Weihnachten und Neujahr haben kommen lassen, hätte ich locker voll gemacht. Aber wer meinen Blog verfolgt, weiß ja: Wo Wild ist, bleibt Sky an der Leine, findet die „Chefin von’t Janze“. Ganz schön gemein. Der kleine Springinsfeld Hermann darf immer gleich losspurten, Sally trabt sowieso brav ohne Leine… aber ich werde ausgebremst. Aber ich weiß es inzwischen ja schon: Wenn ich mich abrege, darf ich dann auch irgendwann mitrennen. Und so war es schließlich auch.
Der Herrensee ist ja auch so schön, weil man da noch so viel anderes zu tun hat. Erst mal kann man so richtig schön in den Modder am Ufer platschen. Und weil es leicht überfroren war, knackte und knirschte es auch so lustig. Und dann ist ja ein Teil des Waldes ein sogenannter Ruheforst. Das heißt, der Förster macht gar nichts mehr und wir Hunde müssen die ganzen Baumstämme abschleppen. Sally mit ihren elf Jahren kann leider nicht mehr ganz so stramm mit anpacken, aber der kleine Hermann macht sich schon ganz gut als Mitträger. Manche Stämme lagen inzwischen aber auch schon quer über den Weg und waren zu dick, um sie zu schleppen. Da mussten wir natürlich ordentlich springen. Und ganz zum Schluss musste ich am See noch ein bisschen Eisbrecher spielen. Also: Wie man sieht, Übungen sind für normale Hunde auf Spaziergängen eigentlich völlig überflüssig.