Weihnachten mit Leberwurst-Lollie

DSCF7874Inzwischen geht’s uns Hunden schon bald so wie den Menschen. Eine Weihnachtsfeier jagt die nächste und in zwei Tagen habe ich auch noch Geburtstag! Heute jedenfalls war unsere Weihnachtsaktion mit meinen Kumpeln von der Impulskontrollgruppe. Und es hatte sich sogar ein Neuzugang angesagt. Da waren wir erst mal gespannt. Denn Luckys Frauchen musste ja vorher meinem Scheffle berichten, wen sie da so zu uns mitbringen will. Wahrscheinlich ist Luckys Frauchen so ähnlich veranlagt wie die „Chefin von’t Janze“ und packt immer gleich die schlechten Seiten aus. Darum war uns ein Kumpel gemeldet worden, der erst mal in der Gruppe 20 Minuten rumpöbelt, ehe er sich beruhigt. Also standen wir alle etwas beunruhigt am Straßenrand, als sie vorgefahren kamen. Von Hund war erst mal gar nichts zu sehen. Sallys Frauchen fragte: „Hat sie nicht geschrieben, welche Rasse? – Hoffentlich ist es kein Mops!“ Dann stiegen die Menschen ohne Hund aus. Als sie den Kofferraum öffneten, sahen wir immer noch keinen Hund, aber eine sehr stabile Box. Oh Mann, dachten wir, da ist der Pöbler eingesperrt. Die Menschen öffneten die Klappe und ein mittelgroßer Schäferhundmix sprang heraus. Er blaffte gleich ein bisschen los, aber Hermann, unser Kleinster, machte auch seine Ansage und damit war das Thema Pöbelei auch schon abgehakt. In so kleinen Gruppen, wie wir sie haben wollen, besteht ja auch kein Anlass 20 Minuten rumzuspinnen. Wir sagen, was zu sagen ist und dann geht’s ab in die Prärie und an die Aufgaben.
Nachdem Hermann und ich dachten: Also, das mit dem Pöbeln können wir eigentlich besser, waren wir gespannt, was Lucky und sein Rudel wohl zu den Aufgaben sagen würden. Da hatten wir nämlich Heimvorteil. Unsere Chefs kennen unsere Stärken und Schwächen und wissen, was sie sich für so einen Trainingsspaziergang vornehmen. Natürlich nur die ganz hohe Schule. Abrufen einzeln und in der Gruppe, Leckerlis links liegen lassen und Suchspiele. Beim ersten Suchspiel konnten wir schon mal ganz schön über Lucky staunen, der wie ein Affe auf die alte zerbrochene Weide sprang und sicher wieder auf allen Vieren landete. Aber wir anderen zeigten auch, was wir drauf hatten. Außer für unsere Streberin Sally war von allen Menschen und Hunden das Liegenlassen eines Leckerlis die gefürchtetste Übung. Für Sally spickte ihr Frauchen Yvonne sogar rechts und links den Weg mit fetter Räucherwurst. Aber was sollen wir sagen?: Unsere Chefs lotsten uns trotzdem alle prima daran vorbei.
Auf dem Rückweg kamen wir schließlich zum Höhepunkt: das Weihnachtsspecial von der „Chefin von’t Janze“: Jeder Teilnehmer sollte eine kleine gesunde Überraschung finden. Weil Pedigree seine Überraschungen so steril korrekt verpackt hatte, wurden sie erst einmal von der Chefin mit Mandelöl geimpft und für die Hunde eine Geruchsprobe hergestellt. Nur unser neuer Lucky bekam ein Sonderpäckchen mit kleinen Kausticks außen, da wir ja noch nicht gewusst hatten, dass Katharina mit ihm selbst schon Suchen trainiert hatte. Sally und Hermann nahmen gleich einen kilometerweiten Anlauf. Die zeigen ja gern, dass sie nicht umsonst eine Suchralley gewonnen haben. Ich wäre eigentlich leer ausgegangen. Aber zum Glück hat die liebe Yvonne an mich gedacht und mir einen Leberwurst-Lollie versteckt. So was Schönes habe ich ja noch nie bekommen! Aber wie immer nahm die „Chefin von’t Janze“ den erst mal wieder unter Verschluss zum Einteilen. Richtig gemein ist das! Und selber Tee und Kekse am Ende schmausen! So was könnte ich ja auch mal einteilen.  Aber Weihnachten soll man ja Frieden halten. Deshalb will ich das  nicht weiter ausdiskutieren. Nach so einem Tag ist sowieso ausruhen angesagt und den Leberwurst-Lollie hole ich mir dann eben morgen.

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