Wer einmal aus dem BARF-Napf frisst….

Manchmal wäre ich gern ein Reporterhund, der Umfragen macht. Meine aktuelle Umfrage bei Hundehaltern hieße: Was schreckt Sie beim BARFEN ab? (Nur für die Hundeneulinge: BARFEN ist, wenn man Hunde artgerecht, also mit zu etwa ¾-rohem Fleisch ernährt). Antworten, die ich bekommen würde, wären vielleicht:
– die Kosten
– der Fleischgeruch
– die ausgewogene Ernährung
– die Verwöhnung
– der Zubereitungsaufwand.
Außer den Fleischgeruch und die Verwöhnung möchte hier mal alles entkräften Zum Glück ist die „Chefin von’t Janze“, was den Fleischgeruch betrifft, nicht so pingelig. Schließlich grillen die Menschen auch.
O.k.: An die Kosten der Discounterdose kommt man natürlich nicht ran. Aber das erwarten die meisten Menschen wahrscheinlich auch gar nicht. Wer’s genau wissen will: Meine heutige Tagesration hat in etwa 2,30 Euro gekostet (großer bis mittelgroßer Hund).
Und die habe ich vor allem Steffi von den Flinken Pfoten zu verdanken. Wir Hunde könnten ja mit unseren Pfoten so eine Sandskulptur als Denkmal für Steffi errichten. Das wäre dann eine Frau in den besten Jahren, umgeben von ihren geliebten Windhunden und über 20 Päppelhunden, mit einem Kochlöffel in der einen und der Siemens-Küchenhäcksler-Maschine in der anderen Hand auf einem Berg aus Fleisch und Gemüse. Ach so und irgendwie hat sie noch eine große Nährwerttabelle vor sich, die sie durch die Brille anguckt.
Am Anfang hat die „Chefin von’t Janze“ ja einen Schreck bekommen, als Steffi ihr jedes Nahrungsmittel in Zahlen zerlegt präsentierte. Zahlen kann die Chefin ja auf den Tod nicht ausstehen. (Dabei unterrichtet sie Deutsch, Kunst und Mathe zu gleichen Teilen.) Zum Glück war Lutz dabei, der auf Arbeit sowieso die Statistik machen muss.
Nach einer guten Theoriestunde begann dann aber die Küchenschlacht und die war gar nicht so schwer wie man denkt. Einige Gemüse wurden nebenbei angedünstet, andere mussten höchstens geputzt werden. Und das kann ja wohl jeder, z.B. einen Weißkohl in einem Sieb über den Wassertopf hängen, ein paar Möhren putzen, beides in die Maschine, etwas Kümmel dazu und dann in Gefriernäpfe abfüllen. Lutz musste nur noch in die Tabelle gucken und immer zwei Gemüsesorten auswählen, deren Vitamine sich bestmöglich ergänzten. Mit Steffis Tabelle jedenfalls ganz simpel.
Nach drei Stunden Arbeit waren die Hundemenüs fertig. Die „Chefin von’t Janze“ wollte ja erst nur drei Dosen mitnehmen, aber weil Steffi ihr so eine Gemüsevielfalt präsentiert hatte, wurden es dann doch sieben Dosen für mich. Schließlich muss jetzt ausgewertet werden, ob ich eher der Fenchel-Typ oder der Grünkohl-Rote Beete-Typ bin.
Ich wette, wenn ich die leer gemacht habe, dann schließt sich daran wieder eine psychologische Ausdeutung an, was es zu sagen hat, wenn man die Mischung Weißkohl-Möhre gegenüber Gurke-Kohlrabi vorzieht. Aber darüber muss ich mir noch keine Sorgen machen, denn jede Dose reicht etwa für zwei Mahlzeiten.

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