Heute war wieder richtig was los in meinem Leben. Meine Freundin Jeanny und ich wurden vom CSI angefordert. Lösung eines besonders schweren Falles. Bei Falkenberg wurde die abgehackte Hand eines Mannes gefunden, gegen den bereits einige Anzeigen wegen Tierquälerei vorlagen. Die Hundeschule Human Dogs rief dazu auf, den CSI zu unterstützen. Das ließ sich die Chefin von’t Janze nicht zweimal anbieten, denn sie selbst hatte schon aus lauter Verzweiflung darüber, dass es in Berlin keine 4-Pfoten-Krimis mehr zu geben scheint, mit dem Scheffle eine eigene Krimitour für Hunde durchgeführt. Leider durfte ich natürlich wieder nicht mitmachen. Hätte ja den anderen etwas verraten können. Blutlache und Pulverrauch, als ob ich so was tun würde!
Aber jetzt war ich ja dran. Zuerst sah es so aus, als ob die Tour gar nicht stattfinden würde. Es fanden sich erst einmal kaum Ermittler; dann waren Ermittler da, aber denen sah zuerst das Wetter zu regnerisch aus. Zum Glück schummelte sich der Regenradar eine niederschlagsfreie Lücke zurecht und so stand ich mit etwa neun anderen Hunden nachmittags vor der abgehackten Hand. Jetzt hieß es den Blutspuren zu folgen, Tatwerkzeuge sicherzustellen und Fingerabdrücke zu vergleichen.
Allerdings war nicht nur die Ermittlungsarbeit für mich aufregend, sondern auch die neue Hundegruppe. Ich bin zwar viel mit verschiedenen Leuten und ihren Hunden unterwegs, aber auf einmal stellt man fest: ‚Hund, du hast dich an die meisten Typen schon gewöhnt.‘ Hier kannte ich nur Jeanny. Und insgesamt waren wir etwa sieben Rüden. Diesmal waren vor allem wir Nordischen stark vertreten. Allerdings waren die anderen Shibas, was nicht unbedingt heißt, dass sie umgänglicher sind. Denen hätte ich gut noch etwas Respekt abfordern können, wenn die Chefin da nicht aufgepasst hätte. Durch die vielen Rüden musste die Chefin meinen Ermittlungseifer leider stark bremsen. Wer weiß, wie viele Spuren ich aufgestöbert hätte, wenn ich nur hätte durch Feld und Flur stürmen dürfen. Aber den blutigen Handschuh habe ich kurz vorm Ende nicht nur gefunden, sondern auch ganz allein an Land gezogen.
Unsere Chefs mussten alles fotografieren und ans Labor schicken. Per Handy kam dann die Auswertung, so dass wir den Weg fortsetzen konnten. Innerhalb von zwei Stunden trugen wir alles zusammen, was zur Lösung des Falles nötig war, den ich hier nicht weiter verraten möchte.
Denn eigentlich waren ja meine Chefs nicht nur mit dem CSI Human Dogs unterwegs, sondern immer auch ein wenig Undercover in eigener Sache. Vielleicht gibt es ja bei ihnen mal einen ähnlichen Fall.
Der braucht dann auch eine SOKO. Und die darf überhaupt nicht vorbelastet sein. Und deshalb muss ich jetzt schweigen wie ein Rinderknochen. Auch schon, damit meine Chefs sehen, dass sie mich ruhig auch mal bei ihrer eigenen Krimitour mitlaufen lassen können und ich wirklich nichts verraten würde.